Vortrag mit Prof. Dr. Manfred Hildermeier: „Die rückständige Großmacht: Russland und der Westen“
17 Oktober/19:00 - 21:00
Seit Peter dem Großen und seiner erzwungenen Verwestlichung Russlands zieht sich ein zutiefst ambivalentes Verhältnis zum Westen durch die russische Geschichte: der Westen als Vorbild und der Westen als Feindbild. Der renommierte Russlandhistoriker Manfred Hildermeier erzählt in seinem fundierten Buch die lange Geschichte dieser schwierigen Beziehung und bietet damit auch einen Schlüssel für das Verständnis der kriegerischen Politik Wladimir Putins in der Gegenwart.
Russland fühlt sich vom Westen bedroht – diese Wahrnehmung gehört zu den offiziellen russischen Begründungen für den Überfall auf die Ukraine. Doch Russland hat Europa und Amerika über die Jahrhunderte hinweg auch immer wieder nachgeeifert und seinen eigenen Erfolg daran gemessen, wie weit es technisch, ökonomisch oder kulturell «aufgeholt» hat. Manfred Hildermeier führt in seinem Vortrag durch die Geschichte einer hochambivalenten Beziehung.
Manfred Hildermeier lehrte als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Russlands des 17. bis 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Sowjetunion.
Hildermeier, Manfred:
Die rückständige Großmacht
Russland und der Westen
Verlag C. H. Beck, 2022
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