Ein Stadtrundgang zu Orten ihres Wirkens
mit Marcel Wainstock
Mit der allgemeinen demografischen und wirtschaftlichen Expansion Saarbrückens am Ende des 19. Jahrhunderts und bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wuchs auch die hiesige jüdische Gemeinde, deren Mitglieder einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung und dem Wohlergehen der Stadt hatten.
Abgesehen davon, dass es in dieser Zeit ein blühendes jüdisches Gemeindeleben gab, haben viele erfolgreiche jüdische Kaufmannsfamilien wie z.B. die Inhaber des 1865 gegründeten Kaufhauses E. Weil Söhne, zum Glanz der neu entstandenen Bahnhofstraße beigetragen.
Zahlreiche Juden waren als renommierte Ärzte und Ärztinnen sowie als Rechtsanwälte in unserer Stadt tätig. Auch das damalige Stadttheater zählte einige jüdische Mitarbeiter als leitende Angestellte, Musiker oder Schauspieler. Und nicht zuletzt führte der unermüdliche Einsatz von Rabbiner Dr. Rülf und seinen Mitstreitern zum „Römischen Abkommen“, das es nach der Angliederung des Saargebiets an das nationalsozialistisch regierte Reich Juden und nichtjüdischen Regimegegnern ermöglichte, nach der Saarabstimmung ein Jahr lang das Land unter Mitnahme ihres Eigentums unbehelligt zu verlassen.
Während des Rundgangs lernen wir die Geschichte der Saarbrücker jüdischen Vorkriegsgemeinde und ihrer Synagoge in ihrer Blütezeit kennen, aber auch die Phasen ihres durch die NS-Verfolgungen bedingten Niedergangs bis zu ihrer Auflösung.
Marcel Wainstock war langjähriger Geschäftsführer der Synagogengemeinde Saar und gilt als profunder Kenner der jüdischen Geschichte an der Saar.
Sonntag 10. September / 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Der Treffpunkt wird nach Anmeldung bekanntgegeben, eine Anmeldung ist erforderlich unter: mail@boell-saar.de oder per Telefon: 0681 / 58 35 60.
Sollte wider Erwarten am Tag des Stadtrundgangs ein „verkaufsoffener Sonntag“ in der Innenstadt stattfinden, behalten wir uns eine Verschiebung des Stadtrundgangs vor.